Kategorien
Schiff

Last Stop Isthmia

Eigentlich eine traurige Reise: Ein Segelschiff ohne Segel fährt 22 Meilen nach Westen. OK, Wind war auch fast keiner. Wir haben nicht viel versäumt!

In Isthmia stehen schon zwei weitere Schiffe, die in den nächsten Tagen an den Kran kommen. Ich hab noch einen Tag Zeit dafür. Drum lassen wir unser Dinghi ins Wasser und fahren an Land. Zuerst eine kleine Erfrischung, dann ein Spaziergang dem Ufer entlang Richtung Kanal. Am Ufer viele Villen, die wohl nicht dauerhaft bewohnt sind. Ein großes Lokal gibt es am Ufer, sogar die Stiele von Sonnenschirmen stecken noch im Sand. Sonst ist aber kein Mensch zu sehen – Saisonende!

Wir gehen weiter zum Kanal, denn ich will den beiden die versenkbare Brücke zeigen. An den beiden Enden des Kanals, gibt es jeweils eine Brücke, die immer dann wenn Schiffe passieren wollen, ins Wasser abgesenkt wird. Genau in dem Moment, wo wir zum Kanal kommen, gehen die Schranken herunter, aber der Brückenwart lässt uns bis ganz nach vorne zum Wasser kommen. Er wird ein bisschen dauern, aber es kommt ein Schiff aus dem Osten, fährt also bei uns in den Kanal ein.

Eine Brücke geht unter. Und eine griechische Lösung: Die zweite Brücke ist dauerhaft versenkt, irgendwas klemmt da – was soll’s.

Und was für ein Schiff! Ein 100 m langer Frachter, der am Bug von einem Schleppkahn unterstützt wird. Der könnte nämlich in dem engen Kanal, er hat lins und rechts jeweils nur 3 m Wasser, das Schiff nicht mehr mit dem Ruder steuern. Daher ist das hier vorgeschrieben. Schaut sehr beeindruckend aus, wenn so ein langes Ding an Dir vorüber gleitet, keinen Steinwurf entfernt. Auch für die Crew ist der Kanal von Korinth was Besonderes. Fast alle sind am Bug versammelt und schauen sich das an.

Als die Brücke hoch geht, sollen zuerst die Autos darüberfahren. Ist auch gut so, nur hat die Brücke einen Fisch nach oben gebracht, der zu groß ist, um durch die Ritzen zwischen den Belagshölzern zu passen. So schnell ich auf dem glitschigen Holz laufen kann, renne ich hin, schnappe den Fisch und ab zurück ins Wasser mit ihm.

Auf der südlichen Seite des Kanals, steht ein Restaurant – nicht wirklich modern und einladend, aber immerhin. Ein bisschen was gibt es für uns zu Essen und der wenige Verkehr am Kanal ist auch recht nett. Nur dass um 8 die Brücke abgesenkt wird und dann einmal ganz lange nichts passiert, beunruhigt uns ein wenig. Wie sollen wir denn zu unserem Schiff zurückkommen?
Aber OK, es kommt wieder so ein großer Frachter, und die sind sehr langsam unterwegs. Uns hat man mit 6 kt durchgejagt, die fahren mit 3 ½. Da stimmt dann also der Fahrplan für den Brückenwärter nicht so ganz genau.

Sobald das Schiff aber durch ist, können wir wieder trockenen Fußes, oder soll ich sagen „glitischigen Fußes“ zurück auf die Nordseite und zu unserem Dinghi.

Michalea und Claudio packen heute noch ihre Sachen, so dass ich sie morgen an Land setzen kann. Sie fahren mit dem Bus nach Athen – Steine anschauen 😉

305 Meilen in fast 4 Wochen sind kein Rekord, aber darum geht es ja nicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert