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Reise

Wir reis(s)en uns los

Inzwischen ist die Crew komplett und eigentlich wollen wir möglichst bald los. Es gibt aber immer noch zu tun. Susi hätte das gerne alles erledigt, ich dränge drauf, aufzubrechen. Ein Schiff ist niemals fertig. Wenn man darauf Wert legt, kann man immer im Hafen bleiben.

Ich spreche das an und es prallen Welten aufeinander. Ich bestehe drauf: Morgen, am Sonntag fahren wir los, spätestens um 15:00. Susi ist unglücklich, aber gibt klein bei. Die Kinder stehen dazwischen und versuchen die Vorbereitungen voranzutreiben.

Immerhin sind wir schon so weit, dass wir an den Proviant denken können. Susi und die Kinder ziehen also los und sind 4 Stunden unterwegs, in denen ich ungestört weiter werkeln kann.

Das Auto ist wieder einmal voll, und auch das findet Platz im Schiff. Und da hat einmal eine Zeitschrift geschrieben, dass der Stauraum bei der Gibsea 37 etwas knapp ist. Sehen wir nicht so.

Das gesetzte Ultimatum, Sonntag 15:00 wird fast vollständig ausgenutzt. Um 14:55 erfolgt der erste Eintrag ins Logbuch.

Was dann kommt ist herrlich entspanntes Segeln, einfach einmal weg und unterwegs sein. Mit jeder Meile und jeder Minute kommen wir besser in unser Gleichgewicht, lassen „die Welt abfallen“ und beginnen unser Leben als Nomaden auf See.

Kap Evolioun – und im Hintergrund noch die Berge, die hinter Thessaloniki stehen

Weit kommen wir nicht heute, das muss aber auch nicht sein. Hauptsache ist, nicht mehr im Hafen aufzuwachen und das gelingt. Nach 20 Meilen ist Schluss. Wir Ankern vor einer völlig unspektakulären Küste. Susi kann sich nach 2 Tagen kaum mehr an den Ort erinnern. Das Schiff rollt ein wenig in der Dünung und schaukelt uns damit in den Schlaf – uns gefällts.

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