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Reise

Und wie geht es jetzt weiter?

Die Ägäis hat einen Vorteil und Nachteil zu gleich – Wind. Der Wind ist für das Segeln gut, macht aber auch Wellen, und die Wellen muss man auch mögen. Dieses Mögen müssen wir noch lernen.

Von Lemnos bieten sich zwei Richtungen an. Entweder man segelt nach Südosten und kommt zu den östlichen Sporaden (Lesbos, Chios, Samos) oder man segelt nach West-Süd-West und kommt in die nördlichen Sporaden (Skiatos, Skopelos, Alonyssos und noch ein paar kleinere). Die Distanzen sind ungefähr gleich groß. Lesbos ist etwas näher, dafür ist dort mit mehr Wind zu rechnen. Die weiteren Inseln sind bei gemäßigtem Rückenwind anzusteuern, verlangen aber immer noch große Sprünge.

Links oder Rechts – das ist die Frage, die uns schon lange beschäftigt

Die nördlichen Sporaden sind nach einer längeren Fahrt bei tendenziell weniger Wind und Welle in ca. 15 Stunden zu erreichen. Dann sind die Distanzen sehr kurz. ABER: Dort gibt es auch Charterflotten und wir sind gerade in der Hochsaison.

Jörg würde lieber nach Lesbos und dann weiter in den Dodekanes, um dann nach Milos abzubiegen. Susi will weg von Wind und Welle und am liebsten direkt in das ionische Meer fahren. Das ist aber auch nicht gerade „ums Eck“.

Bei uns führt diese Entscheidung zu langen Überlegungen und Diskussionen. Zusätzlich werden alle befragt, die das Wort „Meer“ unfallfrei aussprechen können. Viel wird auf die Meinung unseres Superyachtkapitäns gegeben. Der meint, dass der Weg nach Westen sicher der einfachere ist. Und, was noch wichtiger ist, er sieht ein günstiges Wetterfenster am Ende der Woche. Das sehen wir auch, habe nun aber zu entscheiden, an welchem Tag es los gehen soll. Warten wir auf ganz wenig Welle, haben wir keinen Wind ☹, Warten wir auf brauchbaren Wind, gibt es auch auseichend Welle. Wo also liegt der „sweet spot“?

Wir machen uns für eine Abfahrt am Donnerstag in der Früh fertig. Boot aufräumen, Wasser auffüllen, Batterien laden, Wäsche waschen, letzte Einkäufe, … . Natürlich muss noch die Liegegebühr bezahlt werden. Da gibt es eine komplizierte Formel und eine noch kompliziertere, aber sehr bemühte Dame im Hafenbüro. Nach langer Berechnung und dreifachem Nachfragen über Aufenthaltsdauer und Schiffslänge, schreibt sie uns eine Rechnung: 69,65 € für 11 Tage, längsseits an der Mole. In Kroatien wäre das ein Tag (!!) in einer günstigen Marina.

im Waschsalon 🙂 muss auch sein und ist ein beliebter Treffpunkt für Segler

Zur Verabschiedung besuchen wir noch einmal Martin und Daniela in der Bucht bei Manos, und bleiben dort gleich zum Abendessen hängen. Ja, und dann kommen die Zweifel, wie das mit den Vorhersagen so ist, wie die Wettertendenzen so sind, was uns wer geraten hat, …. OK, wir bleiben noch eine Nacht.

Und gut so: Der Tag begrüßt und mit 20 kt Wind im Hafen und nagelt uns förmlich an die Mole. Auch ein Zeichen – und eine gute Ausrede noch einen Tag zu bleiben.

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