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Am 7. Jänner geht es zum zweiten Mal nach Thessaloniki. Das Wetter wie gehabt: kühl, Regen für den Nachmittag – na super!

Rund um das Schiff großer Bahnhof: Susi und ich, Elefterias, ein paar seiner Freunde, William, der Gutachter.

Kaum ist er da, wird er schon auf den Mast gezogen und beginnt mit seiner 240 Fotos umfangreichen Dokumentation. Weiter geht es an Deck und dann nach innen. Da werden alle Deckel geöffnet, auch die die man abschrauben muss. Es wird geklopft, gerüttelt, gemessen – und natürlich fotografiert. Alles irgendwie unter Zeitdruck, denn ein Seatrial (Probefahrt) steht auch noch an.

Elefterias fährt das Schiff aus dem Hafen, dann wieder William: Spiel in der Ruderanlage, Funktion des Autopiloten (ein übles Ding), Instrumente, Segel und Beschläge – einfach alles. Auch Susi und ich „dürfen“ das Schiff ein wenig erproben. Wind war ja nicht viel, die Geschwindigkeit konnten wir nur mit dem Handy-GPS messen, denn das Loggerad war von Algen lahmgelegt.

Als wir nach 1 Stunde zurück im Hafen sind, beginnt das lange Warten. Der Autokran soll kommen, um das Schiff an Land zu heben. Er kommt auch, mit griechischer Pünktlichkeit 😊. Schon ein spektakulärer Anblick, wenn ein 7 t Schiff mit 15m Mast an einem noch viel längeren Ausleger eines fünfachsigen Autokrans hängt und in die Lagerböcke für den Winter gehoben wird. Das geht sich mit Mühe aus, denn das Boot muss auch noch über eine Böschung gehoben werden. Standsicherheit wird da plötzlich ganz neu gedacht. Geht aber eh alles gut. Da haben die Griechen viel Routine.

Kaum ist es da angekommen, beginnt William mit der Außenuntersuchung. Zustand und Spiel im Ruderblatt, Delaminationen im Rumpf, Schäden am Kiel wegen Bodenkontakts. Sobald er das alles hat, packt er seine Sachen und versucht zu verschwinden. Zuvor aber noch wollen wir ein Resümee über die Untersuchung. „If you don’t buy it, I will“ war alles, was er uns zu diesem Zeitpunkt verraten hat. Trockener Engländer eben.

Wir wollen!

Mit einem Kaufvertrag und einem guten Gefühl fliegen wir am Abend zurück nach Wien.

Nachspann:
Natürlich war William mit seinem Bericht nicht so schnell, wie er das auf seiner Homepage angibt. Als wir den endlich haben, gebe ich ihm Feedback über sein seltsames Verhalten, wie er mit Kunden kommuniziert und dass ich den Eindruck hatte, der ganze Tag sei ihm lästig. Höflich formuliert, schriftlich.

Einzige Reaktion: “ Please do not contact me again“.
So fühlt man sich als Kunde gleich viel besser und wird William gerne weiter empfehlen – oder auch nicht!

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