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Reise

Koufonisia

Der Plan war einfach: 5 Meilen nach Osten, 2 Meilen nach Süden und dann in eine türkisgrüne Bucht.


Schritt 1: Ablegen unter Motor und fahren, bis der Wind einsetzt
Der kam dann auch bald und  mit 5 bis 6 kt und kaum Welle sausten wir dahin. So könnte es bleiben! Und wenn es so bliebe, könnten wir doch auch gleich bis Amorgos durch fahren – hab ich mir gedacht

Schritt 2: Kurz bevor wir Koufonisia erreichen, kommen wir wieder in so eine verwirbelte Windzone, wo man in alle Richtungen gleichzeitig fahren muss. Nicht so toll, also Motor an.

Schritt 3: Die Wellen kommen und mit ihnen der Wind. 24 kt  von der Seite und Wellen bis 1,6 m. Segel klein machen, den Mut aufblasen und weiter machen. Nach Osten, denn im Süden liegt ja die Insel und im Norden liegt auch eine – aber da ließe uns der Wind ohnehin nicht hin. Wir lassen uns also durchschütteln, versuchen die Wellen so zu nehmen, dass sie am wenigsten unangenehm sind. Unangenehm sind sie aber immer noch.

Schritt 4: Wir haben den Norden von Koufanisia endlich passiert und können die Ostküste in gebührendem Abstand hinunter fahren. Jetzt sind die Wellen angenehmer, sie kommen fast von hinten. „Fast“ ist aber auch nicht gut, denn das bringt Philia gehörig ins Schaukeln. Dafür ist das mit dem Wind jetzt besser

Viele weiße Kämme sind nie ein gutes Zeichen – außer man liebt Starkwind

Schritt 5: Vor der Bucht, die uns viel kleiner erscheint als auf der Karte, werden noch schnell die Segel geborgen. Nicht so ganz lustig, wenn uns die Wellen immer noch schaukeln. Und dann geht es mutig in der Mitte, zwischen den Klippen hindurch ins Paradies:
Wenig Welle, immer noch Wind, glasklares Wasser mit 4-5 m Tiefe und einer Farbe – besser als jedes Kitschbild von den Bahamas!
Anker runter in den gut haltenden Sand, Motor aus, umschauen.


Im Hintergrund steile Klippen, die aussehen, als wären sie aus Blätterteig geschichtet. Davor ein Sandstrand – „unverbastelt“ könnte man sagen. Also keine Schirme und nur eine, etwas zurück gesetzte Bar. An den Hängen über der Bucht einige wenige Häuser. Und ganz rechts eine kleine Mole, an der so alle 30 bis 40 Minuten zwei kleine Boote anlegen und Touristen bringen oder holen. Warum sie das aber immer im Doppelplack tun, bleibt uns verborgen.‘

Das Wasser ist angenehm warm, nicht ganz so warm wie wir es schon hatten, aber man kann es gut und lange aushalten. Da bleiben wir! Wo sollten wir auch hin, bei dem Wind ist das hier sicher die beste Option, auch wenn immer wieder Wellen in die Bucht herein reflektiert werden und uns kräftig schaukeln. Kennen wir, können wir aushalten, passt so. Es dauert 2 ganze Tage, bis sich das Wetter beruhigt und wir ans Weiterziehen denken können. Der Plan steht ja fest: Amorgos, die lange Insel, dann nach Levitha und weiter nach Leros inmitten des Dodekanes. Das wäre der Startpunkt für die Fahrt nach Norden, nach Samos.

Let’s see.

Susi’s Haare zeigen die Windrichtung, meine zeigen überall hin
Parikia – Kalando – Koufonisia 40 Meilen in 2 Tagen

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