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Kassiopi


Wir genießen die Tage in der Bucht von Kassiopi, auch wenn die alles andere als „Sommer“ oder „Frühling“ bedeuten. Die Bucht haben wir uns ausgesucht, weil sie gut vor südlichen Winden schützt – und davon gibt es in diesen Tagen reichlich.

Irgenwoher muss die Feuchtigkeit für die grüne Insel ja herkommen

Was es auch gibt, aber von uns nicht so bestellt wurde ist Regen. Immer wieder einmal ein Schauer, dann wieder für ein paar Stunden durchgehend. Ist uns im Boot egal, das ist ja von oben absolut dicht, von untern so wie so. Wenn es kühl wird, schalten wir die Dieselheizung ein. Die macht das Schiff in wenigen Minuten kuschelig warm. War zwar mühsam im Einbau, aber eine gute Investition.

Wir nutzen die Zeit zur Erholung. Was lesen, noch eine Runde schlafen. Oder für kleine Tätigkeiten am Boot. So ist es Zeit, das Dinghi aufzubauen. Das lag ja seit Kroatien als verschnürtes Bündel am Vordeck. Bretter hineinstecken, Luft rein pumpen – fertig. Ok, 15 min hat das schon gedauert. Zum Lohn können wir jetzt aber den Ort erkunden, oder einfach frisches Brot zum Frühstück holen, oder Clemens holt sich seinen geliebten Cappuccino schon vor dem Frühstück am Schiff.

Kassiopi ist ein kleines Dorf mit kleinem Hafen. Besser, es war ein kleines Dorf. Nun ist der Tourismus über die Gegend hergefallen. Jeder freie Platz wird von Appartement Gebäuden genutzt. Viele mit eigenem Pool, obwohl der nur 10 m vom Meer entfernt ist. Viele der schönsten Plätze sind von luxuriösen Villen besetz, die kaum 3 Monate im Jahr in Betrieb sind. Als private Villa sicher noch viel weniger. Im Augenblick noch alles im Winterschlaf – wenigstens etwas.

Im Ort haben schon einige Lokale geöffnet, bei weitem noch nicht alle. Die griechischen Osterfeiern und die ersten, meist englischen Touristen sind Anreiz dafür. An Vielem erkennt man, dass der Ort nur während der Saison wirklich lebt. Viele Geschäfte und Lokale sind noch eingewintert. Sogar der Bankomat am Hafen „öffnet“ erst im Mai.

Was sich hier im Sommer wirklich abspielt, lässt sich nur erahnen: Jeder noch so kleine Strand wird touristisch genützt. In den Olivenhainen stapeln sich die Strandliegen, bis zu 200 in einem Stapel.
Mal kurz rechnen: 200 Liegen, 6 € / Tag, 120 Tage in der Saison, 70 % Auslastung à gibt dann einen Umsatz von rund 100.000 € in 3 Monaten.

Big Business – wenn man einen eigenen Strand hat

In meinem nächsten Leben werde ich Liegestuhlverleiher – versprochen!

Trotzdem hat Kassiopi auch seine lieblichen Seiten. Alles ist grün, vieles blüht. Ganz ungewöhnlich für uns, die wir griechische Inseln immer nur im Sommer kennen

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