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Reise

Karibik in Kastos

Nach dem Wind kommt die Flaute. Ist halt so und daher müssen wir aus dem Hafen von Veli Ithaki unter Motor. Davor statten wir aber noch bei unseren Segelfreunden von Taste*Life einen Besuch ab. Wir verabreden in Kontakt zu bleiben und den Weg nach Norden gemeinsam anzutreten. Noch haben sie was anderes zu tun, aber sie kommen nach.

Wir tuckern also los nach Kastos. Dort soll es eine besondere Bucht geben. Die wollen wir sehen. Da es schon recht spät ist, so gegen 2 Uhr, setzt der Wind ein. Der ist irgendwie thermisch ausgelöst und bläst jeden Nachmittag. Diesmal meint er es gut mit uns und dreht auf 17 kt auf. Wir setzen nur die Genua und lassen uns mitnehmen.

Am Weg nach Kastos werden wir von ungewöhnlich vielen Schiffen überholt. So wie in der Hochsaison in Kroatien. Wir zählen einmal über 20 Schiffe rund um uns. In der Ägäis waren das 1 oder 2 – pro Tag !! Die meisten biegen dann nach Norden ab, und dort wollen wir auch hin. Wird eine enge Kiste.

Die gesuchte Bucht ist wirklich schön. ABER: Da sind schon 6 Segelschiffe und 3 Katamarane verankert, alle mit Landleine. Landleine bedeutet, dass das Schiff zwar ankert, aber das Heck mit dem Land vertäut ist. Dann ist die Position des Schiffes fixiert und es passen mehr Schiffe in die Bucht. Das Manöver geht so: Eine Person wird im Dinghi samt einem 50 m Seil ausgesetzt. Dann wird an Land gerudert und das Seil um irgendwas Festes geknotet. Jetzt wird es dann spannend. Der/Die das Schiff bisher im Kreis gefahren ist, wirft den Anker und fährt gleichzeitig um Retourgang auf die Stelle zu, an der die Leine angebunden ist. Der/die im Dinghi rudert mit dem Seilende dem Schiff entgegen. Falls man sich trifft, kann man das Seil am Schiff belegen und spannen. Wenn nun auch noch der Anker hält, ist das Manöver geglückt.

In der Bucht pfeift der Wind aber mit 15 kt aus der Bucht heraus. Ankern mit Landleine, bei starkem Seitenwind und nur zu zweit – ein Kunststück, dass wir noch nicht beherrschen. Wir ziehen also weiter. Schon ein paar Buchten weiter haben wir Glück. Da liegen zwar schon 6 Schiffe vor Anker, aber eben nur vor Anker. Wenn wir nun einen Platz finden, in dem wir die anderen nicht beunruhigen, können wir bleiben. Und wir finden so einen Platz! Recht nahe am Land, dafür ist das Wasser nicht sehr tief = wir brauchen weniger Ankerkette und das Schiff bewegt sich bei Wind weniger im Kreis. Alles gut, da bleiben wir.

Als wir uns umsehen, entdecken wir, dass von den 6 Schiffen 4 eine deutsche Flagge tragen – daher die „freundliche“ Begrüßung. Wir bleiben aber trotzdem. Das Wasser ist so klar, dass man vom Bug aus erkennen kann, wie sich der Anker in den Sand gegraben hat. Über der Bucht nur ein paar Häuser, keine Beach Bar, keine Strandbeschallung – Ruhe pur. Das ist so entspannend, dass wir gleich für 2 Nächte da liegen bleiben. Wind ist eh nicht viel. Es liegt ein kräftiges Hoch genau über Griechenland. Wo soll da dann ein Wind herkommen?

ausnahmsweise beim SonnenAUFgang

Da kann man ja gleich da bleiben!

Moch ma.

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