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Reise

Going West

Bleischwer liegt die schwüle Luft über dieser Ecke des ionischen Meeres. Gleichzeitig greifen Sandbänke weit ins Meer hinaus. Das heiß zuerst einmal dieseln und dann auch noch große Umwege fahren. Eigentlich wollen wir nur in eine große Bucht, um von dort dann nach Ithaki /Ithaka – ja, das mit dem Odysseus, zu kommen. Die weiten Wege bedeuten aber, dass allein der Weg zur Bucht 25 Meilen lang wird. Ned lustig.

nichts regt sich

Spannender ist da schon die Bucht, die fast eine Lagune ist. Auf großen Flächen ist sie gleichmäßige 3-4 m tief und hat einen gut haltenden Grund. Bei der Größe macht es dann auch nichts aus, dass da noch 3 weitere Schiffe ankommen. Zwischen jedem der Schiffe ist mindesten 200 m Platz. Eigentlich ist man so auch schon wieder alleine.

Wie steigen ins noch immer 26° warme Wasser, dass hier, wegen der Lagune, sauber aber trübe ist. Daneben grübeln wir, wo denn das Wasser herkommt, dass wir immer wieder in der Bilge finden. Steht das Schiff ist alles trocken. Fährt das Schiff, besonders wenn es den Wind von Backbord (links) hat und die andere Seite eintaucht müssen wir mehrfach am Tag auspumpen.

Nicht bedrohlich, über den ganzen Tag ein paar Liter, aber immer lästig. Einerseits schwappt das Wasser irgendwo unter dem Boden herum und kann nicht ablaufen. Das gibt dann eine nette Schwammerlzucht. Oder es läuft ein wenig in die Bereiche, in denen wir unsere Flaschen lagern. Einer Pet-Flasche ist das zwar einigermaßen egal, aber die Tetrapacks weichen sich halt auf. Bis jetzt sind die alle dicht. Die Sauerei da dann Pfirsichsaft in der Bilge zu haben, möchte ich mir nicht vorstellen. Die Milchpackerln liegen ohnehin trocken. Milch in der Bilge ist ein Grund das Schiff zu versenken / verschenken.

Wir haben schon alle Optionen durchgedacht, in alle Winkel des Schiffs geschaut. Was haben wir übersehen? Das nervt richtig! Ein Problem und nicht einmal einen Ansatz einer Lösung.

Am Morgen, oder soll ich sagen am späteren Vormittag, brechen wir wieder auf. Ziel: Vathi auf  Ithaki / Ithaka. Natürlich in der Hoffnung, heute Segeln zu können. Probieren darf man das ja. Dabei bleibts dann aber auch. Bei nur 0,9 kt „Fahrt“ geben wir dann auf. Da hätte die Überfahrt schlappe 15 Stunden gedauert. Also wieder Diesel verbrennen und den Autopiloten einschalten.

Ithaki ist eine schöne, grüne Insel und die Einfahrt in den Naturhafen ist tief in das Land eingeschnitten. Soll Schutz vor allen Winden bieten, nur bei NW entwickeln sich Wellen im Hafen. Außerdem ist er gut besucht = es kann auch mal eng werden.

Wir wollen ein paar Tage bleiben und suchen nach einem Platz, an dem der Anker gut hält. Beim dritten Versuch gefällt es uns. Ankerkralle drauf, um die Winde zu entlasten und erst einmal ins Wasser springen.

Wenigstens das tut gut.

Spät Abends kommt dann noch spektakulärer Besuch: Ein hübscher Dreimaster mit knapp 800 t Verdrängung und 80 m Länge. Unsere Philia könnte man quer draufstellen, ohne dass sie überhängt. Wer’s braucht …

Rang 116 unter den Superyachten.

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