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Reise

Einmal Paradies und zurück

Stimmt! Kolpos Kuofos ist wirklich schön. Die Einfahrt geht zwischen hohen und steilen Felsen durch, ist aber mehr als 50 m tief – also sehr einfach. Im Süden der Bucht gibt es einen Ankergrund vor einer Lagune. Im Norden liegt der Ort mit Anlegestellen und einem weiteren Ankerfeld. Rundum alles grün, felsige Hügel auf der einen Seite, Wald auf der anderen. Durch die Lage an der Südspitze von Sithonias, ist es den „Landtouristen“ zu weit, um hier her zu kommen. Die wenigen die da sind, stören kaum.

Bei so einem tollen Ankerplatz, könnte man meinen, dass die Boote dicht an dicht liegen. Wir haben also nachgezählt: Im Süden waren es 4, im Norden 7. Ein paar wenige hatten dann noch einen Platz an der Mole ergattert. Kein Vergleich mit dem, was wir aus Kroatien kennen.

Da bleiben wir – vorerst.

Entspannen, lesen, schwimmen. Susi und ich probieren das Dinghi (Schlauchboot) aus, natürlich samt Motor. Der springt an, als hätte er drauf gewartet, dabei hat er jetzt 10 Monate unter einer Stoffhaube überwintert. Mich freut’s. Im Ort legen wir das Dinghi auf einen Sandstrand, binden eher symbolisch eine Leine an eine Mauer und ziehen los. Netter Ort, nette Lokale, nette und auch kuriose Schiffe aller Größen und Arten. Am weg zurück funken wir mit den neuen Handfunke die Philia an. „Sollen wir Euch aus dem Supermarkt was mitbringen?“. Wobei so super sind diese Märkte nicht. Winzig klein, wenig Angebot, eher so Garagen oder Hütten mit Lebensmittelverkauf. Die Bestellung kommt klar, deutlich und einfach – „Eis“. Die Sorten werden dann am Funk verhandelt, während wir vor der Eistruhe stehen. Auf der Fahrt zurück zum Schiff, wird er Motor dann etwas mehr gefordert – wegen dem Eis natürlich.

Das Abendessen gibt’s sehr griechisch im Ort. Den Weg hin machen wir mit 2 Fahrten, den zurück mit nur einer – geht ja auch, wenn man sich traut!

Food Porn vom Feinsten – muss auch einmal sein 🙂

Am nächsten Tag beginnen die Arbeiten an den Maststufen. Die sollen in den kommenden 2 Wochen bis hinauf zur Mastspitze reichen. Es fehlen also noch 20 Stufen, aber die „Kinder“ nehmen die Herausforderung an.

Was sind Maststufen?
Das sind Trittstufen, die in passenden Abständen an den Mast genietet werden und Arbeiten am Mast massiv erleichtern. Der Mast wird so zu einer Art Leiter, eine sehr steile, weil senkrechte und 13 m hohe Leiter. Klar, dass wir uns da nach allen Regeln des Sportkletterns sichern. Es soll ja nichts passieren. 15 m über dem Wasser was zu reparieren, ist schon aufregend genug.

Nach 3 Tagen in Koufos ziehen wir weiter Diasporos ist das Ziel und wir sollten 1 ½ Tage bis dahin brauchen. Nahezu kein Wind und vieles unter Motor. Kurz vor der Einfahrt zu Diasporos bekommen wir besonderen Besuch. Die ganze Zeit schon ist uns aufgefallen, dass immer wieder Schwärme von größeren Fischen (Brassen?) aus dem Wasser springen. Und wo das passiert sind Räuber nicht weit. Bald bekommen wir sie mit ihren charakteristischen sichelförmigen Flossen zu sehen: Delphine!

Aufregung an Deck, alle stürzen an die Reeling um nur ja einen guten Blick zu erhaschen. Wäre aber gar nicht notwendig gewesen. Die Delphine sind nämlich genauso neugierig wie wir, und auch sie wollen uns sehen. So begleiten sie uns über mehr als 10 min, mal etwas „weiter“ weg, also ca. 10 m, später dann auch unmittelbar vor unserem Bug. Drei sind es, die sich da präsentieren. Unglaublich, so nahe!
Susi ist ganz happy, ein Lebenstraum geht in Erfüllung.

Dann, Diaporos, das kann aber auch was. Diaporos ist eine vorgelagerte Insel mit einem großen, recht flachen und sandigen Grund zwischen der Insel und dem Festland. Sandgrund schimmert immer türkis grün. Karibik-Gefühle kommen auf. Wir suchen uns einen Ankerplatz, mit Tricks hält er diesmal, und springen ins Wasser. Der Strand ist wirklich besonders, fast kitschig.

Auch da bleiben wir und genießen den Tag ausgiebig.
Spannend wird es in der Nacht: Also eigentlich verlangen die internationalen Regeln, dass ein Schiff in der Nacht eine weiße Rundumleuchte führt, bevorzugt an der Mastspitze. Hier bekommen wir die ganze Fantasie der griechischen Seefahrer zu sehen: völlige Dunkelheit, oranges Blinken, 2 Fahrradrückichter hinten und vorne, glitzerndes Blitzen – nur weißes Toplicht gibt es keines!

In der Früh können wir uns kaum losreißen und so wird es Mittag, bis der Anker hoch kommt.

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