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Reise

Ein großer Bogen um Serbien


Die kürzeste Strecke von Wien nach Thessaloniki führt über Ungarn, durch Serbien und Nord Mazedonien. Fast durchgehend Autobahn, 11 Stunden Fahrzeit. Warum also nicht?

Auto mit Ausrüstung für das Schiff vollladen, insgesamt rund 8000€ für Elektronik aber auch Taue, Ketten und dergleichen. Was man halt so braucht. An der Grenze alles unverdächtig, eine Spur für LKW, eine für Autos. Wir lachen noch über ein Hinweisschild „no corruption“. Passkontrolle Ungarn – OK. Passkontrolle Serbien – OK. Dann steht da ein Grüppchen Grenzer „Haben Sie was anzugeben?“. Also wir denken da an Alkohol Zigaretten und so Zeug und sagen: „Nein“ – Fehler, großer Fehler.

Aus einem freundlichen „let me see“ wird ein Zollverfahren mit allem Drum und Dran. Ware beschlagnahmt und vernichtet, Verwaltungsverfahren in der Kreisstadt. Weitere 500€ Strafe.

Das „Nein“ hat uns 8500€ gekostet. Warum? Serbien ist nicht EU und die Durchfuhr von Waren ist Anmeldepflichtig, Da müsste ein Transitpapier von einer Spedition ausgestellt werden und eine Sicherstellung von 10% des Warenwertes hinterlegt werden + eine „Versicherung und Verwaltungsgebühr“ von ca. 250€ wird auch noch fällig.
Dabei sind wir eigentlich noch günstig davon gekommen. Der Strafrahmen ist der einfache bis vierfache Warenwert, wenn es beliebt, wird dann auch noch das Auto beschlagnahmt.

Ein besonderer Freund Serbiens bin ich nicht geworden. Daher gehen alle weiteren Fahrten den deutlich längeren aber immer durch die EU führenden Weg Ungarn, Rumänien, Bulgarien mit 700 km Landstraße, Pferdefuhrwerken und Schlaglöchern, die sogar LKWs gefährlich werden.

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