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Reise

Auf nach Osten

Nach fast 7 Wochen in und um Paros geht es weiter. Paroikia ist nett, aber auch nicht erschöpfend. Auf Susis Wunschliste steht noch Koufanisia, auf meiner Samos. Naja, Koufonisia ist näher, also zuerst in diese Richtung.

Der Wind meint es recht gut mit uns: 15 bis 20 kt aus Nord und wir wollen nach Süden – passt genau! Das Vorsegel heraus, nur ein Stück, und wir fahren los. Diesmal die flache Durchfahrt Paros / Antiparos unter Segel. Immerhin können wir die Fahrt und die Richtung heute optimal kontrollieren. Sollte man schon tun, denn das Fahrwasser ist nur 3 m tief, also kaum 1,3 m Wasser unter dem Kiel. Was die Sache zusätzlich spannend macht ist, dass am Ende der Durchfahrt die Fähren zwischen den Inseln hin und her fahren. Da muss man also eine Lücke erwischen, um da hindurchzuschlüpfen.

Aber die Übung gelingt. Dafür finden wir uns dann in einem Pulk von hin und her rasenden Wassersportlern wieder: Surfer, so traditionell mit Surfbrett und Segel, Kitesurfer mit ihren bunten Schirmen, ein Trainingslager von 5 Speed-Kitern auf ihren foilenden Brettern, Singsailer, … alles da und wir mitten drin. Mit unserer Philia so quasi einem Dinosaurier des Segelsports. Wir können da nur stur unsere Spur fahren. So sind wir für die anderen, viel wendigeren Sportler gut einzuschätzen. Spannend, das Gewurle von innen zu sehen!

An der SW Ecke von Paros dreht sich der Wind freundlicher weise mit uns mit, so dass wir auch hier, da dann auf Ost-Kurs immer noch vor dem Wind fahren können. Der Wind macht das oft, dass er sich um ein Kap „herumbiegt“. Nur haben wir so bald ein Problem: Am SW Kap, dreht er nach Osten, und am SE Kap dreht er nach Westen. Also stoßen die beiden Winde aufeinander und dort ist dann alles und nichts: Segelschiffe, die mit 1 Meile Abstand beide mit Wind aus 180° unterschiedlicher Richtung aneinander vorbeifahren. Da stimmen dann die Vorrangregeln nicht mehr. Oder der Wind ist plötzlich weg, wirbelt herum, kommt aus einer ganz anderen Richtung wieder zurück.

Lange geben wir uns diesen Freuden nicht hin und starten den Motor, aber eben nur kurz. Dann ist der Wind wieder konstant aus der Düse zwischen Paros und Naxos und begrüßt uns mit den mitgebrachten 1,5 m Wellen, die nun natürlich genau von der Seite kommen.
Aber was solls! Wir wissen, dass wir noch 90 min in die Bucht Kalando fahren werden. Dort dann den Anker hinein und Pause. So kommt es dann auch. Wir sind bei unserer Ankunft das einzige Schiff, dass heute da ankert. Später kommt nur noch ein weiteres dazu. Zufall, oder das nahe Ende der Saison?

Ein einsamer Strandbesucher

Am Abend fahren wir an Land, um die Taverne des Marineros zu besuchen. Ganz neu eröffnet, toller Blick über die Bucht. Seine Schafe geben eine nette Klangkulisse. Der Rest ist dann sehr improvisiert: Die Speisekarte ist  mit Kuli auf ein Stück Karton geschrieben. Das Ding ist schon recht abgegriffen und zerknittert. In der Küche geht es recht laut und ruppig zu, aber gut, Griechisch wirkt oft ruppig auf uns.
Die Speisen sind recht traditionell – was wir ja schätzen – aber kalt, richtig kalt. Und gefüllte Tomaten (kalt) mit Kartoffeln (auch kalt) und Tomatensauce (erst recht kalt) sind halt nicht wirklich eine Gaumenfreude.
Naja, er wird uns als der Grieche mit dem größten Potential zur Verbesserung in Erinnerung bleiben

Die Aussicht ist schon einmal recht gut. Die Speisen hinken noch etwas nach

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