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Reise

Auf in die Ägäis

Naja, am Wochenende war die Zeitumstellung auf die Sommerzeit. Da sind die Griechen noch etwas schaumgebremst unterwegs. Bis PHILIA endlich in Richtung Wasser rollt dauert es bis ¾ 9. Dann wird sie umgesetzt in den Kran und ins Wasser gelassen.

Gleich wird der Bauch nass. Ob alles dicht ist? Besser als je zuvor

Jetzt noch die Rigger an Bord lassen und sofort werden wir aus dem  Kranbecken verscheucht. Heute sollen noch 11 weitere Schiffe ins Wasser kommen. Die Rigger machen sich über meine neuen Wanten und Stagen her. Das Schiff ist an Land etwas anders geformt als im Wasser, und daher muss die Spannung der neuen Drähte neu eingestellt und justiert werden. Zu zweit arbeiten sie fast eine Stunde, inklusive Segeltest – mangels Wind unter Motor. Ich pass halt inzwischen auf, dass wir nirgendwo anfahren. Immerhin sind da 8 große Tankschiffe in der Gegend eingeparkt. Dann noch schnell zurück zur Werft David und seinen Kollegen abgeben.

Schiff an Schiff, Mast an Mast. Dazwischen nur Staub von den Schleifarbeiten. Wir wollen aber trotzdem wieder kommen.

Was sie zurücklassen, ist ein tadellos eingestelltes Rigg und hunderte Schuhabdrücke. PHILIA schaut aus wie aus dem Bergwerk! Gut dass ich nach Paleo Epidauros will, dort gibt es Wasser umsonst. Da kann ich stundenlang putzen – welche Freude mich da überkommt ….

Zuerst muss ich da aber einmal erst hinkommen. Das Windchenlein lässt sich bitten, mal mit 3 kt mal mit 5 kt. Immer so an der Grenze zwischen geht und geht nicht. Wie oft ich da den Motor gestartet, wieder abgestellt, Segel gesetzt und wieder eingeholt habe – ich weiß es nicht. Nach 4 ½ Stunden bin ich jedenfalls da. Der Hafen ist noch leerer als im Oktober. Nur ein anderes Segelschiff steht da. Dürfte ein echter Künstler sein, denn seine Kette geht schräg durch die Bucht. Und wo soll ich da meine hinlegen?

Auch irgendwie schräg, aber nicht ganz so schräg. Und das Manöver ganz alleine. Also den Anker vorbereiten und die von Elefterias schon eingebaute Fernsteuerung mitnehmen. So kann ich rückwärts fahren und gleichzeitig die Kette auslegen. Was ich halt nicht weiß ist, wieviel Kette da schon liegt. So, vorsichtig arschlings an die Hafenmauer, ein beherzter Schritt an Land und rasch die Leine unter einem Ring durchziehen. Dann aufpassen, dass Philia nicht im Wind abhaut. Also Ankerkette spannen und wieder den Sprung auf das Schiff wagen. Anbinden, fast fertig. Für die zweite Leine bequemt sich dann ein Grieche, der die ganze Aktion beobachtet hat, aus seinem Auto und hilft mir dabei.

Jetzt aber wirklich fertig!

Nicht immer war die Gegend so friedlich wie jetzt.

Was hat alles funktioniert?
Eigentlich fast alles. Besonders freut mich, dass die Temperaturwarnung vom Motor keinen Mucks getan hat. Musste sie auch nicht, denn der Motor wurde nie wärmer als 90°. Was so ein neuer Thermostat alles ausmacht! Sean, mein Lieferant aus England, hat schon im ersten Telefonat den Thermostaten als Ursache ausgeschlossen. „We never had this“ Schwerer Fehler, teurer Fehler. Wir haben Kabel getauscht, Teile hin und her geschickt, gehofft und geärgert. Genutzt hat es nicht. Im Oktober hat er das Interesse an der Aktion verloren. Hab ich mir den Thermostaten um 13,50 € halt selber bestellt. Zum Ausgleich behalte ich mir die nicht oder nur kurz verwendeten Ersatzteile: Eine Anzeige für die Motortemperatur (170 €), einen zweiten Drehzahlmesser (450 €) und das Motorsteuergerät, für das Volvo Penta stolze 940 € verlangt. Ich nehm’s gern in Verwahrung, bis Sean sich bei mir meldet.

Was nicht funktioniert ist der Windgenerator, den muss ich mir morgen ansehen.

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