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Reise

Land der Ziegen

Wir tingeln weiter rund um den Westen von Symi. Da gibt es einige Buchten, die allerdings alle von Tagesausflüglern heftig belegt sind. Außerdem sind sie alle recht steil, also sehr bald sehr tief. Da muss dann sehr nahe am Strand geankert werden und das taugt uns nicht recht.

Erster, oder letzter Blick nach Marathounda

Wir schauen die eine oder andere Bucht an, immer verfolgt von Schiffen, die „zuerst“ da sein wollen und um die besten Plätze kämpfen. Es gibt sogar ein Ausflugs-Taxi, dass in hohem Tempo jede der Buchten anfährt und immer ein paar Touristen an Land setzt. Sobald es leer ist, fährt es zurück nach Symi und holt den nächsten Schwung an Sonnenanbetern.

Die Strände sind „unmanaged“. Das bedeutet, dass es im besten Fall eine kleine Bar gibt, aber keine Strandliegen und keinen Schatten. Alleine wegen dem Schatten scheiden diese Buchten für uns schon aus. Wir finden aber eine, die uns passt: Marathounda Bay!

Marathounda ist ein klizekleiner Ort mit einer Bar, einer Taverne, 20 Strandliegen und ca. 100 Ziegen. Schon in unserem Ratgeber steht: „Lassen Sie nichts in ihren Taschen liegen, was sie später vermissen würden. Die Ziegen fressen alles!“ Das geht so weit, dass die Taverne eingezäunt ist, damit die Ziegen nicht von den Tischen fressen.

Was es gibt sind 3 Bojen. Eine orange, die an einer guten Position schwimmt, eine helle, die aber schon 3 m unter der Wasseroberfläche treibt und nur mit einer Waschmittelflasche markiert ist, und eine dritte, die aber recht nahe am Ufer ist. Wir nehmen uns die orange. Die hat am unteren Ende eine Betonplatte, um die eine Kette gewickelt ist. Von der Kette geht ein recht neues dickes Seil nach oben zur Boje. Schaut gut aus und dürfte für die kommende Nacht sicher sein.

Unwirklich blau, unwirklich klar.
Nur so kann man in 8m Tiefe einen handgroßen Fisch entdecken.

Das Wasser hier ist glasklar, wir können alle Details am Boden 8 m unter uns erkennen. Natürlich sind wir bald im Wasser und halten nach Fischen Ausschau. Susi entdeckt bald einen Rochen, keine Flunder sondern wirklich einen Sternrochen. Etwa 20 cm Spannweite und einen ebenso langen Schwanz. Rochen hatten wir bisher in Griechenland noch nicht. Wieder eine Überraschung.

Am Abend wollen wir an Land und in die (einzige) Taverne essen gehen. „Abend“ erkennt man daran, dass die Tagestouristen langsam verschwinden und die Ziegen jetzt in die andere Richtung ziehen, natürlich wieder über den Strand. Wenigstens sind die friedlich.

Ein Hauch von Touristenrösterei, aber wirklich nur ein Hauch

Susi wünscht sich zum Abendessen einen Fisch, aber das wollen andere auch: Wespen und Hornissen. Und zwar nicht nur eine, wirklich viele. So viele, dass die Besitzerin der Taverne zuerst anbietet nach Innen zu kommen, hat dann aber eine bessere Idee: Sie hat da einen Rauchtopf gebracht, der jedem Imker Ehre gemacht hätte. Was da genau geraucht hat wissen wir nicht. Ein braunes Pulver, ein Zweig Rosmarien, etwas Kohle, die wohl aus dem Grill stammt.

Der Rauch zieht also sehr nieder über Susis Fisch hinweg und hält die Wespen ab. Wirklich gut wird es aber, als die Fischreste, Gräten und Kopf auf einen Nachbartisch gestellt wird. Dort haben die Wespen nun ein Volksfest zu dem auch ein paar Hornissen geladen sind. Uns soll’s recht sein, so haben wir wenigstens unsere Ruhe.

Als wir dann schon um 8 Uhr, also noch vor Sonnenuntergang wieder zur Philia zurückkehren, wird auch die Taverne dicht gemacht.

Heute kommt eh niemand mehr vorbei.

Feierabend.

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