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Reise

Poros mit Sturm

Paros ist eine kleine Stadt auf einer kleinen Halbinsel die nur mit einem schmalen Stiel mit einer anderen  Insel verbunden ist. Bis zum Festland sind es kaum 300 m. Durch das sich ergebende große Becken, ist Paros gut vor Wind und Welle geschützt. Auch ein Grund, weshalb ich da bin. Ein anderer Grund ist, dass ich da einen Supermarkt habe und eine Wäscherei.

Nach fast 3 Wochen am Schiff ist es Zeit einmal alles so richtig durchzuwaschen. Susis Laundry kommt da gerade recht. Ein Ikea-Sack voll Zeug wird von mir um 10 gebracht und ist im 6 am Abend wieder am Schiff. Gewaschen, getrocknet, gefaltet und in Plastik eingeschweißt. Also da Plastik hätte ich nicht unbedingt gebraucht – aber OK. 20 € kostet der Spaß, mir ist es das aber Wert.

Beim Supermarkt bekomme ich frische Waren aber auch eine Menge Wasserflaschen. Unser Vorrat von 72 Flaschen a´1,5 lit geht schon recht zur Neige, und so leicht komm ich länger nicht mehr zu einem Supermarkt. Hier borge ich mir das Wagerl aus und rolle die 6 6er Tragerln einfach zum Schiff. Sehr bequem.

Durch die Gegend tuckern und eine Angelschnur nachziehen. Ober was fängt ist nicht so wichtig – aber er sitzt weder zur Hause, noch im Kaffenion 😉

Danach fragt mich ein Deutscher Skipper, ob ich ihm helfen kann, seinen Katamaran umzulegen. Er hat gestern längsseits angelegt und das wird nicht gerne gesehen. Er hatte aber auch einen Grund dafür: An einem seiner Motoren hat die Lichtmaschine blockiert und jetzt ist er mit nur einem Motor unterwegs. Wenn ein Kat mit nur einem Motor fährt, denn geht das ja, unterwegs,  aber Hafenmanöver sind schlicht unmöglich, wie sich zeigt.

In Fahrt und steuerbar wird das Ding nur rückwärts. Sobald das Schiff nach vorne soll, dreht es sich sofort ein. Der Skipper ist mit seinem Latein am Ende und macht wieder längsseits fest.  Geht halt nicht. Am Abend bekommt er eine neue Lichtmaschine mit der letzten Fähre aus Athen und ein Techniker kommt dann um 8 um sie einzubauen. Das ist halt auch griechisch. Improvisiert durch und durch, und da kümmert es keinen, dass das alles am Samstag passiert.

Ich seh dann keinen weiteren Grund, weiter gutes Geld für den Platz an der Mole auszugeben (12,67 € / Nacht – eigentlich eh geschenkt), und ziehe mich in die Bucht neben der Marine Akademie zurück. Jetzt, bei fast Windstille kann ich mir gut einen Platz suchen und zunächst 40 m Ankerkette auslegen. Der Platz ist gut, ich kann in alle Richtungen frei drehen. Die nächsten Nachbarn sind weit weg – und das ist gut so.

Auch so kann man Fischen: Den Vielzack langsam an den Fisch heran führen, und dann zustechen. Heute kaum mehr gebräuchlich, aber manche beherrschen die Technik noch

Wie vorhergesagt geht am Nachmittag des zweiten Tages in der Bucht der Wind los. Erstaunlich, dass er aus „allen Richtungen“ kommt. Naja, nicht ganz allen, aber 180° sind das schon. Dem entsprechend wandert das Schiff durch den Schwojkreis. Nicht ganz angenehm, denn bei normalem Wind pendelt PHILIA so ±20° an der Ankerkette. Mit dem schwankenden Wind, eigentlich müsste man sagen Böen aus allen Richtungen wird sie fast 90° abgelenkt. Entsprechend stark sind dann die Bewegungen – aber dennoch gut auszuhalten.

Der südliche Teil der Stadtmole, gehört nicht nur den Charterbooten

Jedenfalls besser als die Alternativen die sich näher an Athen und Lavrion bieten. 40 kt Sturm gut 70 km/h, Wellen bis 2 m. Nö, man muss nicht überall dabei sein. Da bleib ich lieber da und drehe mich bei 30 kt und ohne Wellen im Kreis. Immerhin ist die Temperatur erträglich, knapp 20° und die Sonne scheint auch. Passt also alles ganz gut. Das Liegen an der Mole wäre jetzt zumindest sehr ungemütlich. Es ist auch niemand dort.

Ist das nicht eine tolle Villa?

Zum Basteln ist auch noch was übrig. Langweilig wird mir jedenfalls nicht.

Der Dreimaster gehört der griechischen Marine.
Der Wind hat schon nachgelassen, morgen geht es weiter.

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