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Nichts – und 3 Tavernen

Wir wandern weiter. Heute nur ganz kurz, es ist ja auch nur ganz wenig Wind. Den zwischen Schoinoussa und Irakleia können wir nützen, da wirkt die Düse einmal für  uns. Dann wird es mau und wir starten den Diesel. Ist aber nicht sehr weit bis zur Bucht von Kalando an der Südspitze von Naxos.

Kalando ist eine kleine Bucht mit Sandstrand und sonst nix. Keine Schirme, keine Touristen. Ein Anbieter nützt den Strand als Startpunkt für seine Seekajak Touren. Das ist auch schon der touristische Höhepunkt des Tages. In der Bucht ist Platz für 4 oder 5 Schiffe – und einen kleinen Hafen. Dahinter an den Hängen der Hügel sind insgesamt 3 Tavernen, die um die Segler buhlen. „Komm zu uns, wir holen Dich mit dem Auto ab“.

Wir bleiben trotzdem an Bord und genießen die Ruhe.

Am nächsten Morgen rudern wir in den Hafen. Wir haben nämlich gelesen, dass man da Wasser holen kann, und nach den Tagen in Schoinoussa wäre das sehr praktisch. Ja, man kann – und einfach anlegen kann man auch. Anker runter und Arsch zur Mole. Dann muss man auf Wassili warten, das ist der Hafenmeister und Besitzer einer Taverne. Der hat den Schlüssel zum Wasserkasten.

Also zurück zur Philia, herrichten für das Ankermanöver, langsam und rückwärts in den Hafen. Links die Steine der Mole, rechts einen große Sandbank. Anker fallen lassen, weiter zurück fahren, festmachen. Ein Manöver das uns früher Respekt abgerungen hat, jetzt „mach ma“ – ganz einfach.

Wassili kommt und erklärt, wie das geht. In „seinem“ Hafen haben 6 Schiffe Platz, wenn kein Wind geht auch ein paar mehr. 11 € würde die Nacht kosten, brauchen wir aber nicht. 4 € für das Wasser sind heute genug. Wassili hat uns schon gestern beobachtet. „Ihr seid an Bord geblieben“, dabei hat er so eine schöne neue Taverne. Und eigene Schafe und Ziegen und Schweine hat er auch – für die Taverne. Bestes Fleisch für bestes Essen. Irgendwann werden wir bei ihm einkehren.

Ich frag dann noch, wie man von da nach Naxos kommt. Taxi kostet 100 € und dauert 1 Stunde. Wenn er die 40 km Bergstraße fährt, braucht er 45 min. Wenn ich das fahren würde, dann sicher ½ Stunde länger. Aber die Straße ist gut ausgebaut. Nur 3 km sind einspurig und 2 km sind Schotterstraße – also eh super ausgebaut.

Aber wir brauchen das alles nicht. Wir tanken Wasser, pritscheln noch ein wenig am Deck damit herum und legen wieder ab. Neues Ziel: Südspitze von Paros, Aliki heißt es dort. Aber wie so oft gibt es zuerst keinen Wind. Wir hoffen, dass aus der Meerenge zwischen Paros und Naxos Wind kommt.

Und so ist es dann auch.

Nicht alles ist billig in Griechenland. Im Gegenteil, manchmal zieht es Dir echt die Schuhe aus – wobei, bei den Flipflops ist das auch ganz einfach.

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