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Reise

Kimolos – Sifnos – Despotiko

Beim Ablegen in Milos bläst der Wind – genau auf die Nase, was sonst. Wir geben uns aber sportlich und kreuzen auf. Damit es nicht zu einfach wird, wollen wir noch in Klima mit den nette Syrmata (Bootshäusern) vorbeischauen. Für uns bedeutet das, zweimal quer durch die Bucht zu fahren und dann aber genau vor Klima anzukommen. Ich will noch näher hin, Susi will schon abdrehen – das alte Spiel. Egal, wir machen ein paar Fotos von den bunten Bootshäusern und wenden.

Noch zwei Schläge braucht es, bis wir aus der Bucht von Milos draußen sind. Und dann – statt nun mit Wind von der Seite, kommt er – wieder von vorne. Hart am Wind, aber immerhin segelbar. So ziehen wir an der Nordküste von Milos vorbei und zielen auf die SW Ecke von Kimolos. Dort erhoffen wir und in einer großen Bucht Windschutz und ruhiges Wasser. Das mit dem Windschutz gelingt, das mit dem ruhigen Wasser nicht so ganz. Zumindest am Nachmittag ist es noch etwas rollig. Gegen Abend machen wir einen Strandspaziergang. Feiner Sand, wenig touristisches Angebot, sehr griechisch – nett!

Für uns ist Kimolos aber nur ein Zwischenstopp, denn wir wollen weiter. Kimolos heben wir uns für später auf, denn mit der Gegend sind wir noch nicht fertig. Viel zu schön ist es in dieser Ecke.

Gleichgesinnte

Am Morgen bläst am Ankerplatz wenig Wind, was sich sofort verändert, sobald wir hinter einer vorgelagerten Insel hervorschauen. Da sind dann plötzlich 14 kt Wind, die sich mit unserer Fahrt auf 18 kt addieren. Das ist für Vollzeug schon ganz schön stramm, also etwas reffen – und natürlich aufkreuzen. Zumindest bis zur SE Ecke von Kimolos. Dann wird der Wind gleichmäßiger und etwas schwächer. So können wir dann eine Bucht im Süden von Sifnos anpeilen.

Kathedrale von Kimolos

Als wir ankommen, sind erst 4 Boote da, da hat die Bucht von Platys Gialos noch wirklich viel Platz. Im Lauf des Tages kommen aber noch 12 weitere Schiffe dazu. Eines davon ein 30 m Segler, Vollkarbon, verchartert. Mit Crew natürlich, 4 Personen bedienen das Vehikel. Und 4 Gäste, ein Ehepaar mit 2 Mädchen machen darauf Urlaub. Was kostet der Spaß? Schlappe 55.000 € je Woche, plus Nebenkosten (supplies) versteht sich. Muss man auch einmal haben und wollen. Lustig für uns zuzusehen, dass das kleinere Mädchen vor diesem Millionending so gar keinen Respekt hat. Da wird geklettert und geturnt, was das Zeug hält – kenn ich von wo 😊

Da die Strecke nur kurz war, nutzen wir die Zeit zum Baden im glasklaren 24° warmen Wasser. Das kühlt noch gut ab, ist aber nicht erschreckend kalt, wenn man hineinsteigt. Unter der Philia sind immer wieder Seegrasflächen. Die sind wichtige Laichgründe und Kinderstuben für allerlei Fischzeugs. Entsprechend bevölkert ist das Wasser rund um Philia. Ein bisschen wie Fischsuppe, nur dass die kleinen Mönchsfische noch alle quietsch vergnügt sind.

Seenotrettung im Dienst

Da wir wieder etwas Brot und Gemüse brauchen, fahren wir an Land. Das Dorf ist vor allem Tourismus, kaum ein Haus wirkt „alt“ und traditionell. Die erste Häuserzeile steht mit den Füßen schon fast im Wasser, die Wellen schlagen gegen die Terrassenmauern. Was sich da bei Winterstürmen abspielen wird? Auf der Rückseite der Häuser verläuft „die“ Dorfstraße und danach nur mehr G’stettn. Also am Wasser Bars, zu denen gehören Appartements und hinter der Dorfstraße Parkplätze für die Gäste. AUS

Eine 800 m lange und 30 m breite Geldmaschine, die 4 Monate im Jahr Gold ausspuckt und dann wieder in einen Winterschlaf verfällt. Eh sauber, eh nett, ja schaut aus wie ein Kykladen-Dorf, passt ja auch. Und wenn wir unser Brot und Gemüse finden ist der Zweck für uns erfüllt.

Am Morgen, also gegen 11 holen wir den Anker hoch und segeln weiter nach Nordost. Dort liegt die Insel Paros und die dazugehörigen kleinen vorgelagerten Inseln: Anti Paros – muss sein, fast  jede größere griechische Insel die auf sich was hält, hat ihr eigenes „Anti“ Inselchen. Aber auch so kingende Namen die Strongylo – das könnte eine Comicfigur sein oder Despotiko. Wir wollen in die Bucht zwischen Despotiko und Anti Paros. Die soll flach und gemütlich sein.

Der Wind spielt mit, also fast. Wieder einmal hoch am Wind, wieder einmal Wellen bis knapp unter 2 m – zumindest einzelne waren so hoch. Sonst aber läuft es gut. In gerader Linie kommen wir bis zur Südspitze von Strongylo und dann hart die Küste entlang bis zur Einfahrt in die Bucht zwischen den Inseln. Ein Ankerplatz ist leicht gefunden, es ist ja wirklich viel Platz da.

Trotzdem schaue ich mir an, wo der Anker liegt und was sich am Boden so abspielt. Und, zu meiner Überraschung, läuft doch unsere Kette nur 1 m neben einem am Boden liegenden, verlassenen Anker vorbei. Würde sich die Philia am Ankerplatz drehen, gäbe das sicherlich einen netten Kettensalat. Brauchen wir nicht! Also Anker wieder hoch und 30 m weiter zur Küste erneut ankern. Jetzt passts.

Was uns ganz besonders freut ist, dass Barbara und Stefan mit ihrer LAUSA auch in diese Bucht kommen. Schnell ist vereinbart, gemeinsam Abendessen zu gehen. Wird ein langer Abend, sehr griechisch! Sind wir doch von 7 bis ½ 12 in der Taverne gesessen und haben uns prächtig unterhalten.

Auch so geht Urlaub.

2 Antworten auf „Kimolos – Sifnos – Despotiko“

Liebe Grüße aus Wien 🌞🌻
Habt noch eine schöne Zeit ⛵🧭⚓
Unsere Schweden Rundreise naht und wir kommen auch schon in Urlaubsstimmung 🌞👫 Heidi und Franz

Wir wünschen Euch eine tolle Zeit und dazupassendes Wetter.
Bei uns wird es „schon“ kühler. Statt max. 34 Grad „nur“ mehr 27 – richtig kalt 🙂

Wir sind am Wochenende erstmals seit April in „Europa“. Nur für ein paar Tage, aber immerhin. Philia bleibt in Paros und wird von Freunden bewacht.

Ganz liebe Grüße,
Susi und Jörg

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