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… und jetzt?


Wir sind in Milos und wir sind geschafft. Also einmal ein ganz ganz fauler Tag, bei dem wir zwar ins Wasser steigen, aber den Fuß nicht an Land setzen. Immerhin bläst der Wind so wie versprochen, trotz Windschutz in der Bucht mit fast 20 kt. Das ist gut so, denn so kann unser Windgenerator die Batterien gut auffüllen.

Erst am zweiten Tag starten wir das Dinghi und fahren an Land. Wir wollen uns den Ort Adamas ansehen und ein paar Kleinigkeiten für den Kühlschrank kaufen. Milch, Tomaten, etwas Brot – so Zeugs halt. Das Anlanden ist einfach, denn es gibt hier einen Sandstrand und da ist es ganz normal, dass da Dinghis abgelegt werden. Susi beginnt sofort die Preise für Leihautos oder Motorroller auszukundschaften. Die Distanzen hier in diesem Inselteil sind so kurz, dass ein Roller auch genug ist. Einen ganzen Tag würde ich nicht damit fahren wollen. Die die das tun sind hinterher immer krebsrot von der Sonne – brauch ich nicht!

Adamas oder auch Adamantas. Jedenfalls ein geschäftiger Hafen

Adamas ist eigentlich eine recht junge Hafenstadt, der Hauptort liegt wie auf fast allen Inseln, oben am Berg. Zum Hafen hin sind alle Gebäude auf Tourismus und Restaurant umgebaut. Lebensmittel gibt es erst in der 2. Reihe. Große Flächen im Hafen sind Ausflugsboote reserviert. Da ziehen jeden Tag um 9 7 bis 10 Segelyachten los, um den Gästen die Insel von außen zu zeigen. Diese Schiffe sind leicht zu erkennen: Im Cockpit stapeln sich die Schwimmwürste und die Gäste sitzen alle an Deck und verbrennen sich die Haut. Gesegelt wird in der Regel nicht! Da könnte sich je jemand fürchten, oder das Deck eben nicht für die „living payload“ verwendet werden. Da lieber am Abend etwas Diesel nachfüllen, das geht sich bei den Preisen allemal aus. Für einen 6stündigen Ausflug werden gerne um die 130 € genommen. Bei 10-15 Gästen geht da schon was – und das täglich!
Vielleicht werde ich doch nicht Strandliegenverleiher, sondern Ausflugssegelschiffkapitän. Da bleibt im Sommer auch was hängen.

Adamas selbst schaut für uns fast wir frisch gebaut aus. Im Gegensatz zu anderen Inseln haben die Häuser hier Flachdächer. Das dient zum Auffangen von Regenwasser. Wasser gibt es nämlich auf den Kykladeninseln immer zu wenig. Wobei, neuerdings gibt es eine Meerwasserentsalzungsanlage. Das kostet wirklich viel Strom, aber solange genügend Touristen kommen und Geld für den Strom mitbringen, geht sich das aus. So merkt man dann nichts vom Wassermangel und der Strom kommt eh aus der Steckdose. Dass die vom Diesel-Kraftwerk gespeist wird, will man lieber nicht wissen. Für die Touristen ist das alles verborgen. Die finden eine vielfältige Kykladeninsel, Sonne, Trinkwasser ohne Ende, freundliche Griechen – alles bestens!

Wir sind heute auch als Touristen unterwegs, schlendern durch den Hafen, plaudern mit Nachbarn aus dem Ankerfeld, die nun im Hafen liegen. Immer wieder, so auch hier, hören wie den Satz: „Ihr lebt unseren Traum“. Unsere Antwort dazu, „einfach trauen und machen!“.

Die Gassen sind verwinkelt, immer wieder Treppen, die Böden sind mit den typischen Strichzeichnungen bemalt, die Häuser blitzweiß getüncht. Nur die dunkelblauen Kuppeln der Kirchen fehlen hier in Milos. Die sind eher von Santorin bekannt. Also, mir fehlt dunkelblau sie nicht, für das „Griechenland Feeling“, hellblau genügt.

Der höchste Punkt von Adamas ist der Hügel der Kirche. Schöner Ausblick und ein Rastplatz im Schatten. Susi spielt mir am Handy ein Lied von STS vor. „Regen fällt auf Milos“ Ein melancholischer Song, der eigentlich eine Szene beschreibt, wie sie hier eher in das Frühjahr passt. Er hat aber in Susi die Sehnsucht ausgelöst, dieses Milos einmal zu sehen. Deshalb sind wir hier. Und dann sagt man, Musik verändert nichts ….

Liebevoll gestaltet, und ist dabei „nur“ eine Kreidezeichnung

Was sich auch noch zeigt, ist eine erste Idee von der geologischen Vielfalt von Milos. Durch den vulkanischen Ursprung aus eigentlich recht junger Zeit, ist die Entstehung an den verschiedenen Schichten und Farben gut abzulesen. Vor ca. 900.000 Jahren ging das mit dem Vulkan hier los, die Explosion von Santorin war zu biblischen Zeiten, also vor ca. 5000 Jahren und rund 3x stärker als die Explosion von Krakatau. Das muss ganz schön Krach gemacht haben!!

Eh nur ein Oleander – aber was für einer!

Am späteren Nachmittag ziehen wir uns wieder auf unser Schiff zurück. Schwimmen noch ein paarmal rund herum und lassen den Tag ausklingen.

Morgen hab ich was spezielles vor.

Ich bin schon voller Vorfreude

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