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Landgang – der Süden

Gleich in der Früh fragen wie einen einheimischen Segler, ob unser Platz denn ein guter und wo denn ein besserer wäre. Er weist uns auf eine kurzen Abschnitt am alten Fähranleger hin. Durch die Fährmole von den Wellen geschützt und satt vor Anker seitlich angelegt. Klingt spannend, schauen wir uns an und verlegen dann Philia an diese Stelle. Insgesamt 5 Leinen, später sogar 6 halten uns sicher an Ort und Stelle. Wind ist immer spannend, aber so sollte eigentlich nichts passieren.

Wir sind beruhigt und mieten einen Fiat Panda um unglaubliche 25 € pro Tag (+ Sprit natürlich). Damit wollen wir uns die Insel anschauen fahren. Zuerst interessieren uns die Strände, an denen die Carett-Schildkröten ihre Eier legen. Dass wir welche sehen, ist extrem unwahrscheinlich, denn die Weibchen kommen fast ausschließlich in der Nacht an die Strände.

Die kommen zwischen Mitte Mai und Mitte Juli bis zu 3x an den Strand, um da ihre Eier zu legen. Jeweils zwischen 40 und 120 Stück. Die sind dann für 50 bis 70 Tage im Nest, bevor die Jungen sich auf den Weg ins Meer machen. Erst in 15 Jahren kommen die wenigen Überlebenden wieder genau an ihren Geburtsstrand – wenn es den überhaupt noch gibt. So an die 250 Nester werden in Zakynthos jährlich beobachtet. Klar, dass es da einen Meeresnationalpark gibt. Was die zugehörige Organisation aber genau macht, hält sie sehr im Hintergrund. Ein paar Tafeln, die am Strand stehen, eine Homepage die immer auf die selben Bildergalerien verweist, … Von unseren Nationalparks könnten die noch viel lernen!

Der Brutplatz / Strand von Gerakas
Ganz feiner, lockerer Sand auf 2 km Länge

Die Schildkröten werden oft durch die Touristen gestört. Die wenigen Strände, die sie zur Brut nutzen, haben sehr feinen Sand und sind breit genug, damit immer ein Streifen trockener Sand übrigbleibt. Das wollen die Touristen aber auch, und so kommt es, dass sich diese Spezies in die Quere kommen. Trotzdem spannend zu sehen, wo sich das alles abspielt. Schon alleine die Geologie in der Gegend ist faszinierend. Eine schnelle Abfolge unterschiedlichster Gesteinsformen und Schichten.

Weicher Ton hinter dem Strand. Zwei Bilder darüber sieht man, wie der auch von einer Schicht Sand überlagert war

Das ist aber teuer erkauft. Gilt doch Zakynthos und das Ionische Meer als die Gegend mit den meisten schweren Erdbeben. Alle 20 bis 30 Jahre krachts da ordentlich, immer mit vielen Schäden an Gebäuden, oft mit Verlusten von Menschenleben. In vielen Orten sind alle Häuser jünger als 1960, nur ganz wenige, von Pflanzen überwucherte Ruinen kann man noch finden.

Das nenn ich mal ein „rough“ (für die Freunde des Golf-Sports)

Was man aber auch finden kann, sind uralte Olivenhaine. Bei vielen ist der Boden überwuchert, jetzt eine blühende Wiese. Manchmal sind grad Schafe dabei, die Pracht etwas zu stutzen, seltener Mulis. Kühe sind kaum einmal zu sehen.

Määähhh – Werke bei der Arbeit
Ach ja, ein Hahn war auch dabei – aber wor steckt der jetzt nur wieder. Mittendrin und doch fast unsichtbar

Die Straßen – griechisch halt. Sehr kurvenreich, zur Dekoration mit einer doppelten Sperrlinie versehen. Oder man begibt sich auf Nebenstraßen. So breit oder schmal, wie es das Gelände gerade zulässt, sehr gewunden. Oder überhaupt steile Betonstrasserln, deren Belag auch schon bessere Tage gesehen hat. Wenn es mal nicht so steil ist, reicht auch Schotter. Griechische Inselstraßen – für jeden was dabei, Abenteuer garantiert!

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