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Rund um Skopelos

In der Früh können wir uns aus der Mama Mia Bucht kaum losreißen – im wahrsten Sinn des Wortes. Als wir gegen 10 den Anker heben wollen, geht das nicht. Wie sein kleiner Bruder vom Dinghi, will er einfach nicht herauf. Blöd nur, dass es hier 14 m tief ist und da kann ich nicht einmal nachsehen, was da unten los ist! Für immer gefangen? Naja, für die ersten 4 Wochen hätten wir ja noch Wasser und Lebensmittel. Es gäbe schlimmeres als hier zu sein.

Was kann man tun? Mehr Kette runter lassen? In eine andere Richtung ziehen? Wir probieren das mit dem Ziehen. Kräftig retour, Gas geben. Das Schiff vibriert und bricht plötzlich um 90° nach links aus. War das nur der Radeffekt, oder hat sich die Kette von einem Stein gelöst. Vorsichtig probieren, ob die Kette jetzt nach oben kommt. Sie kommt! Glück gehabt.

Langsam tuckern wir aus der Bucht, es müssen ja noch 120 Fotos von der Küste geschossen werden 😊. Wir nützen den langsam abflauenden Wind, um noch Strecke zu machen. Natürlich ist der Wind genau auf die Nase, aber wir können ja aufkreuzen und das macht sogar Spaß. Bis halt der Wind dann ganz weg ist, dann ist wieder motoren angesagt. Sind wenigstens die Batterien wieder alle gut gefüllt.

An der Nordecke von Skopelos steht ein malerischer Leuchtturm. Wunderschön hin gebaut, aber keine Idee, wie da ein Leuchtturmwärter hinkäme. Es gibt zwar eine Stromleitung durch den Wald und einen Weg, der dem Hang entlangführt, doch der endet irgendwann im Gebüsch. Heute sind die Leuchtfeuer automatisiert, aber früher war das sicher kein leichtes Leben an so ausgesetzten Punkten.

Wir wollen aber weiter. Susi hat entdeckt, dass es da einen Strand gibt, der ganz besonders schön sein soll. Natürlich auch das ein Mamma Mia Drehort – und jetzt eine gewaltige Touristenrösterei. Ob ich das wirklich brauch? Kurz davor, gleich nach dem Ort Neo Klima, sind ein paar Strände, die zwischen Felsen geschmiegt sind. Davor türkisgrünes Wasser, dahinter hohe Pinienwälder und die Felsen dazwischen sind wunderbar marmoriert. Die Ausflugsschiffe und Motorboote werden wohl bald wieder abfahren und so werfen wir unseren Anker in sicherer Entfernung zum Ufer.

Herrlich ist es hier. Wie immer warmes Wasser, wenige Wellen, Ruhe. Auch die anderen Besucher machen kaum Lärm. Passt so. Später gesellt sich eine zweite Yacht zu uns. Eine Schweizer Ovni 395, wie wir später erfahren. Wir treffen das Seglerpaar nämlich später am Strand. Ihren Hund, einen Boarder Collie Mischling haben sie mitgebracht. Ein sehr freundliches und schon gut erzogenes Tier. Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, einen Hund auf ein Schiff mitzunehmen, auch wenn das die Schweizer auch bei einer zweijährigen Reise samt Atlantiküberquerung so gemacht haben. Die Gesprächsrunde wird kurzerhand in das Wasser verlegt. Der Hund bleibt draußen, oder er schwimmt hin und her. Nett mit den Leuten zu plaudern. Nach einer Stunde rudern wir wieder unsere Wege.

Der Abend war wieder den Sternen und Sternschnuppen gewidmet.

Man gönnt sich ja sonst nichts.

Bis zur Sonne sind es 8 Lichtminuten – Skopelos liegt kurz davor

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